vlglogo
shlogo
Brigitte Schreckenbach

Brigitte Schreckenbach: Licht aus dem DunkelSchreckenbach 2

Eurythmie mit Tatiana Kisseleff. Erinnert von Brigitte Schreckenbach
ISBN 978-3-89979-327-7;  32,00 Euro

Als mir nach dem Tode von Tatiana Kisseleff ihr Leben vor die Seele trat, und ich die Empfindung hatte, von diesem Leben und ihrer Eurythmie-Tätigkeit weiteren Kreisen mitteilen zu sollen, klangen mir immer die Worte „Licht aus dem Dunkel“ in der Seele auf. Es schien mir, es seien die Worte, die über ihren diesmaligen Lebensweg und ihre ganze Wesensart stehen. - Was wollte mir damit gesagt werden? Eine Frage stand da, die auf mannigfaltige Gedankenwege leitete und immer weitere Fragen aufwarf. Eine Antwort wollte sich noch nicht in Worte fassen lassen. Das Licht, das als Gegenpol immer das Dunkel benötigt, ist als die alles bewegende Weltenkraft unergründlich. Die Worte aus dem Prolog zum Johannes Evangelium „Und das Licht schien in die Finsternis, aber die Finsternis hat es nicht begriffen“, scheinen mir noch heute als mahnender Weckruf vor den Seelen zu stehen.
Dankbarst möchte ich hier in kleinen Erinnerungsbildern darzustellen versuchen, wie ich diese großartige Eurythmistin als Künstlerin und Mensch über lange Zeit erleben durfte. Hoffend, dass in manchen Seelen Tatiana Kisseleff's Wesen aufleuchten wird, wenn auch meine Erzählgabe nicht hinreicht an das, was wir von ihr erhalten haben.
Brigitte Schreckenbach,
zu Tatiana Kisseleffs 50. Todestag am 19. Juli 2020

 

Tatiana Kisseleff: Ein Leben für die Eurythmie

Autobiographisches ergänzt von Brigitte Schreckenbach
ISBN 978-3-89979-038-2;   17,- Euro

"Tatiana Kisseleff begegnete 1911/12 erstmals Rudolf Steiner und erfuhr von ihm sogleich ihre große Lebensaufgabe. 1914 wurde sie als erste Eurythmistin von ihm nach Dornach gerufen, um hier die Eurythmie aufleben zu lassen. Die noch etwas Zögernde drängte er mit solchen Worten:

Sie könne die Eurythmie vor der ihr drohenden Seelenlosigkeit bewahren und ihren wahren geistigen, sakralen Hintergrund erhalten. Was ist daraus geworden? Als ich Tatiana Kisseleff 1956 einmal fragte, ob sie sich eine bestimmte Eurythmie-Aufführung angesehen habe, antwortete sie mir: „Ich schaue mir so etwas nicht an, das hat doch nichts mehr mit Eurythmie zu tun.“ Über eine solche Antwort war ich höchst erschrocken, weil ich selbst seit drei Jahren ausgebildete Eurythmistin war und das Dargebotene durchaus als Eurythmie ansah.

Ich fragte sie nicht danach, wie sie das meinte, sondern reihte mich in die Gruppe derer ein, die mit ihr arbeiteten und gab mir Mühe, wahrzunehmen und zu erfahren, was bei ihr anders sein könnte, was sie anders haben wollte. Sie kritisierte nicht direkt die Eurythmie anderer. Sie stellte einfach ihre Eurythmie dar. Zweimal sieben Jahre konnte ich sie im Tun erleben, stets mit der Frage: Was kann ich mehr und mehr von ihrer Kunst erfahren? Mehr als viermal sieben Jahre fragte ich mich danach: Was war es gewesen?"

Brigitte Schreckenbach

Copyright dieser Seite © by Verlag Ch. Möllmann, Schloss Hamborn,