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Warum Kleinauflagen?

Warum kleine Auflagen?

Das Buch hat eine grosse Tradition. Mit der Zeit ist es in den Schatten der Massenmedien gerückt. Zeitung, Radio, Fernsehen sind heute überall vorhanden, man geht mit ihnen um. Dem Buch haftet aber immer noch so etwas an, wie ein "Ruch von Niveau".

Der Zugang zu fast allen Medien ist dem einfachen Gesellschaftsmitglied nicht leicht gemacht. Obwohl die Medien heute eine wichtige Rolle in der Kommunikationsstruktur der Gesellschaft spielen, dienen sie fast ausschliesslich dem Konsumieren. Das müsste anders werden. Wenn jeder Mensch die Möglichkeit hätte, Inhalte der Medien zu bestimmen, würde sich aus diesem Pluralismus heraus auch langsam das Konsumverhalten ändern. Freiheit im Medienverhalten. Heute sind die meisten Medien in festen Händen. Politische oder wirtschaftliche Interessen bestimmen den Inhalt. Das soll bei mir nicht sein. Kommunikation findet immer zwischen zwei Partnern statt. Für eine fruchtbare Kommunikation ist ein Dialog wichtig. Dieser Dialog kann aber nur entstehen, wenn die Kommunikationswege vorhanden sind. Bei den vorherrschenden Medien ist der Kommunikationsfluß jedoch einseitig.

Schon Jürgen Habermas hat festgestellt, dass in der Publizistik im wesentlichen ein "Dialog der Herrschenden" besteht, an dem die übrige Gesellschaft konsumierend partizipiert. Hans Magnus Enzensberger spricht von dem "kulturellen Monopol der bürgerlichen Intelligenz". Indoktrination und Manipulation sind da die Stichworte. In Anlehnung an die "Radiotheorie" von Bert Brecht fordert er, wie auch andere, dass die Empfänger der Massenkommunikation in die Lage versetzt werden müssen, auch als Sender tätig zu werden. Und erfreulicherweise geschieht das in der Praxis schrittchenweise immer mehr.

Auch Bücher müssen wieder in den Dienst der Inhalte, der Menschen, die sie schreiben, gestellt werden. Für jedes Manuskript versuche ich, die geeignete Möglichkeit zu finden, es zu realisieren. Wirtschaftliche Aspekte sind vom Inhalt völlig abgetrennt zu behandeln. Nur die Verbreitung der Inhalte sind Triebfeder der verlegerischen Konzeption. Und wenn Rudolf Steiner es als Irrtum abtut, dass die Wirtschaftlichkeit eines Produktes über deren Wert entscheidet, so gilt auch das Gegenteil, dass nämlich die Unwirtschaftlichkeit auch nicht entscheiden darf.

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