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Michael Wortmann

Michael Wortmann: Der Freie Mann Friedrich August Eschen
(1776-1800). Aus der Zeit großer Klassiker

Biografie • Briefe • Werke • Kontexte • Pädagogik • Rezeption
ISBN 978-3-89979-252-2;  852 Seiten in Großformat. Anhänge 2-5 auf
beigelegter CD-ROM mit 1654 Seiten.
30 Abbildungen. 75,00 Euro
Schriftenreihe zu den Geistes- und Schönen Wissenschaften, Band I.

Rekonstruiert wird das durch Bergtod bei Chamonix/ Frankreich abgekürzte Leben des deutschen Junggelehrten Friedrich August Eschen (1776-1800) als kontextualisierte Dokumentarbiografie. Dabei stützt sich der Autor auf überwiegend bisher unbekannte Quellen, darunter 85 Briefe von/an Eschen, auf Buchinventare zur Ermittlung seines Lektüreprofils sowie auf diverse Kontextquellen.
An seinem Geburtsort Eutin im Bistum Lübeck erfährt Eschen privilegiert-bürgerliche Sozialisationsbedingungen, – nicht zuletzt als hervorragender Schüler des Dichters, neuhumanistischen Rektors, Übersetzers und Altphilologen Johann Heinrich Voß (1751-1826).
Während des Studiums ab 1796 nimmt Eschen durch zahlreiche Begegnungen am „Jenaer Aufbruch“ teil. Ferner liefert er altsprachliche Übersetzungen im Sinne der vossischen Programmatik (beispielsweise in Wielands „Merkur“) und Beiträge für Schillers Periodika, – gekrönt durch einen verdeutschten Horaz (Oden, Zürich 1800). Der Verlust des durch den Musiker und Journalisten Johann Friedrich Reichardt (1752-1814) vermittelten Übersetzungsauftrags für den „Don Quijote“ an Ludwig Tieck (1773-1853) zeigt Eschen in der bisher kaum wahrgenommenen Exklusion durch die Frühromantiker.
Als bald führendes Mitglied der von Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) geförderten literarisch-republikanischen Studentensozietät der Freien Männer folgt Eschen 1798 u.a. seinem gleichaltrigen Landsmann und Freund Johann Friedrich Herbart als Hauslehrer in Familien des in der neuen Helvetischen Republik privatisierenden Berner Patriziats. Eschens Brief „Über die Helvetische Revolution“ (im CD-ROM-Anhang) ist bisher ebenso unbekannt wie seine Hauslehrer-Kurzberichte. Diese enthalten Hinweise auf den pädagogischen Diskurs der Freien Männer in der Schweiz: wie ist das commercium-Problem (sittlicher) Erziehung zu lösen? Es zeichnet sich ein frühes Ästhetik-Konzept von Erziehung und Bildsamkeit ab, das die Freunde in ihren Praxen erproben. Herbart hat dies ab 1802 in systematischer Absicht zum „Hauptgeschäft der Erziehung“ erklärt
.

Michael Wortwortmannmann: Wir erlebten ihn noch: Rudolf Steiner

Späte Gespräche mit Zeitzeugen: Siegfried Pickert, Hedwig Schmidt, Ingeborg Goyert, Rahel von Glenck geb. Ruhtenberg, Margarete Proskauer geb. Unger, Wolfgang Greiner, Maria Jenny geb. Schuster, Gerda Frass geb. Spinkler, Einführung Dr. Klaus Dumke, Rundgespräch in der Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung
ISBN 978-3-931156-87-9;   20,- Euro

Das Buch gibt Gespräche wieder, die der Autor im von ihm sogenannten ‘Chancenjahr 2000’ mit ausgewählten letzten Zeitzeugen Dr. Rudolf Steiners (1861-1925), dem Begründer der Anthroposophie, in Deutschland bzw. im benachbarten Ausland geführt hat. Sowohl namhafte Vertreterinnen und Vertreter anthroposophischer Tochterbewegungen, – in den frühen zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts noch im Studenten- bzw. Schüleralter stehend –, kommen zu Wort als auch weniger bekannte Persönlichkeiten, durch die ein Blick geworfen werden kann hinter die Kulissen eines sich auch ganz praktisch zeigenden geistigen Aufbruchs. Dieser Aufbruch zog Suchende vielerlei Alters und vielerlei Herkunft an und versammelte sie nicht nur auf dem Dornacher Hügel bei Basel, sondern auch in den anderen rasch wachsenden Zentren des anthroposophischen Lebens wie Stuttgart, Berlin oder Jena.
Rudolf Steiner selbst erscheint in den Gesprächen beispielsweise als persönlich Ratender, wodurch etwa in Medizin, Heilpädagogik oder mit der Gesamtschulidee ‘Freie Waldorfschule’ ganz neue Richtungen entwickelt werden konnten, deren Fruchtbarkeit nicht zuletzt durch die Lebensläufe der hier Befragten menschlich eindrucksvolle Bestätigung gefunden haben. Aber auch die Facette eines mit entfesselter Gegnerschaft ringenden Rudolf Steiners, dem ‘sein’ Erstes Goetheanum durch Brandstiftung verlorenging und der dennoch durch die Dornacher Weihnachtstagung 1923 auf 1924 einen weiteren Impuls zu geben versuchte, kommt hier in den Blick. Mit zwei TeilnehmerInnen dieser aktuell wieder in den Blickpunkt geratenen Weihnachtstagung wurden Gespräche für das Buch geführt. Frau Jenny ist nunmehr offenbar die einzige noch lebende Zeugin dieses Geschehens.
Die Texte sind aufgelockert durch eingefügte Hintergrundinformationen, Bildmaterial sowie ausgewählte Zitate aus dem Gesamtwerk Rudolf Steiners, wodurch der impressionistische Charakter der Interviewform im Sinne zusätzlicher ‘Denkeinlagen’ erweitert wird.
Michael Wortmann, geboren 1952 und aufgewachsen im ostholsteinischen Eutin, studierte in Kiel Biologie und Geografie. Dort stieß er durch einen Job in einer heilpädagogischen Einrichtung auf die Anthroposophie. Veröffentlichungen seit der Schulzeit, darunter zum Ökologischen Landbau und zur Zeitgeschichte. Seit dem Jahre 2000 u. a. befaßt mit der Erforschung von Leben und Werk des F. A. Eschen, einem bisher wenig bekannten Vertreter des ‘Jenaer Aufbruchs’ um 1800. Wortmann lebt mit Familie in Lübeck.

Kosmos Runge - Die Nachtseite der Dinge

Philipp Otto Runges Sehnsucht nach neuen Horizonten und die Gegenwart
Herausgegeben von der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland e.V.,
Zweig am Rudolf Steiner Haus in Hamburg, durch
Rolf Speckner und Angela Drewes
Mit Beiträgen von Hubertus Gaßner, Reinhart Moritzen,
Alfred Kon, Joachim von Königslöw, Joachim Heppner, Michael Wortmann, Almut Bockemühl, Ludolf von Mackensen, Florian Roder, Jörg Länger, Rolf Speckner, Klaus J. Bracker.

ISBN 978-3-89979-151-8;  17,00 Euro

Die im Folgenden abgedruckten Vorträge und Aufsätze sind die überarbeiteten Beiträge der Tagung „Kosmos Runge: die Nachtseite der Dinge“, die in Hamburg vom 9. - 12. Dezember 2010 in der Hamburger Kunsthalle und im Rudolf Steiner Haus stattgefunden hat. Anlass der Tagung war der 200. Todestag Philipp Otto Runges, dem die Hamburger Kunsthalle eine große Ausstellung widmete. Diese wurde von der Hypo-Kulturstiftung nach München geholt, und die Münchner Anthroposophische Gesellschaft wird vom 7. bis 10. Juli 2011 ebenfalls die Gelegenheit ergreifen, sich mit dem Maler und seinem Werk angesichts seiner Bilder in umfangreicher Weise zu befassen. Beide Tagungen werden weitgehend mit diesem Band dargestellt.

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